Besser als natürlich.
Während die schwindenden Ölreserven der Erde und die daraus resultierenden Folgen die Schlagzeilen bestimmen, ist der Verbrauch materieller Ressourcen ein vergleichsweise unbeachtetes Thema. Welche Dimension dieses globale Umweltproblem aber hat, verdeutlichen Zahlen der Europäischen Kommission: Während im Laufe des 20. Jahrhunderts weltweit zwölfmal mehr fossile Brennstoffe verbraucht wurden, betrug der Anstieg im gleichen Zeitraum beim Abbau von Primärrohstoffen und Bodenschätzen sogar das Vierunddreißigfache!
Quarzsand und Natursteine sind Primärrohstoffe, die die Natur hervorgebracht hat. Sie werden bei der Herstellung von Baustoffen verwendet. Zu ihrer Gewinnung ist aber ein massiver Eingriff in die Landschaft notwendig.
Die umweltfreundliche und nachhaltige Alternative zur Nutzung der natürlichen Vorkommen ist der Einsatz von ressourcenschonenden Rohstoffen: Schlacken!

Von 2000 bis 2023 hat der Einsatz von Eisenhütten-schlacken in Europa den Abbau von über 1,17 Mrd. t Naturgestein vermieden. In Schüttgutwagen geladen ergäbe das einen Güterzug von mehr als 402.000 km Länge – das ist 10,1 mal um die Erde!
Dass Eisenhüttenschlacken ein ökologisch unbedenkliches Produkt sind, bestätigen auch die Behörden: zum Beispiel einige Landesumweltministerien, die Europäische Chemikalienverordnung REACH und die gesetzlich vorgeschriebenen werkseigenen wie fremdüberwachten Produktionskontrollen der Industrie.
Eine weitere positive Umwelteigenschaft: Schlacken tragen zur Verringerung der CO2-Emissionen bei. Denn wird Hüttensand anstelle von Portlandzementklinker bei der Zementherstellung verwendet, sinken die CO2-Werte erheblich: Entstehen bei der Herstellung von einer Tonne Portlandzement rund 800 Kilogramm CO2, sind es bei einer Tonne Hochofenzement mit 60 % Hüttensand nur noch 400 Kilogramm.

Durch den Einsatz von Hüttensand anstelle von Portlandzementklinker im Zement konnte seit 1949 die Emission von 192 Millionen Tonnen CO2 vermieden werden.*
*Anmerkung: Dieser Wert liegt durch die Neuberechnung der anteiligen CO2-Emissionen aus dem Hochofenprozess, die dem Hüttensand gemäß EN 15804 zugeschlagen werden, sowie unter Berücksichtigung der Fortschritte bei der Klinkererzeugung unter dem bisher für den gesamten Zeitraum genannten.
Stichwort Recycling.
Rund ein Fünftel des gesamten Rohstoffeinsatzes bei der Stahlproduktion macht Stahl- und Eisenschrott aus – kein anderes Recyclingprodukt verfügt über eine höherwertigere Qualität! 2023 waren das rund 19 Millionen Tonnen. Der Sekundärrohstoff trägt so dazu bei, dass Stahlerzeugnisse und Schlacken ressourcenschonend entstehen.
Fazit: Der Einsatz von Eisenhüttenschlacken ist ein herausragendes Beispiel für nachhaltiges Wirtschaften.
